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3 Hundegeschirre im Test – Welches passt?

Gastbeitrag von: moeandme.de

Sie sind oftmals notwendig, sie sind aber auch immer mal wieder in Mode: Hundegeschirre. Ich selber habe durch einige Anproben, Fehlkäufe und durch Fragen an meinem Tierarzt herausgefunden, welches das perfekte Geschirr für unseren Hund ist.

Ich möchte euch heute insgesamt drei unserer getesteten Hundegeschirre vorstellen und euch auch die jeweiligen Vor- und Nachteile erzählen, sowie auch erklären, für welche Aktivitäten diese Geschirre gut geeignet sind.

Das Julius K9: Unser erstes Geschirr

Julius K9 Geschirr Unser erstes Geschirr, was uns auch wirklich lange begleitet hat, war das Julius K9 in blau. Wir haben uns damals für dieses Geschirr entschieden, weil meinem Hund Moe viele andere nicht gepasst haben:

Er hat einen sehr merkwürdigen Körperbau mit einer starken Brust und einem sehr schmalen Rücken. Moe läuft quasi nach hinten aerodynamisch aus, was eine große Aufgabe für ein Geschirr ist.

Das Julius K9 liegt wie ein Sattel auf dem Hund und lässt sich mit einer Schnalle seitlich verschließen. Der Brustgurt liegt horizontal auf der Brust und der Sattel ist relativ groß. Ein nettes Gimmick sind die Labels mit Sprüchen, die mit Klett an den Seiten befestigt werden können. So war Moe wahlweise Freischwimmer oder Bademeister.

Die Qualität dieses Geschirrs ist sehr gut, denn es hat uns mehrere Jahre lang begleitet. Es lässt sich in der Waschmaschine reinigen und eignet sich auch als „Autofahr-Geschirr“, wenn der Hund beispielsweise auf dem Rücksitz angeschnallt wird.

Vorteile des Julis K9 Geschirrs:

– Es lässt sich leicht reinigen
– Reflektoren für bessere Sichtbarkeit im Dunklen
– Stabiler Ring, wichtig beim Autofahren und wenn das Geschirr als Zuggeschirr genutzt wird
– Rückenbereich gepolstert, Vorderseite ist imprägniert
– Der Hund lässt sich kurzzeitig am Haltegriff des Geschirrs führen

Nachteile des Julius K9 Geschirrs:

– Moe hat es trotzdem geschafft, sich zu befreien
– Durch die Sattelform sind die Schulterblätter extrem eingeschränkt und der Hund bewegt sich der Hund nicht natürlich
– Sehr warm im Sommer
– Saugt sich mit Wasser voll, wird schwer beim Schwimmen

Die genannten Nachteile haben mich dazu bewegt, von dem Julius K9 nicht mehr so überzeugt zu sein und mich nach einer Alternative umzuschauen. War das Geschirr über mehrere Jahre unser ständiger Begleiter statt eines Halsbandes, so lagen manche Nachteile sehr schnell auf der Hand.

Moe geht unheimlich gerne in der Ostsee schwimmen und dafür ist das Geschirr absolut nicht geeignet. Es saugt sich mit Wasser voll, wird schwer und trocknet nur sehr langsam. Zudem sammelt sich der Sand unter dem Bauchgurt und scheuert dann. Und nicht nur das: Moe wurde im Sommer unter dem Geschirr sehr warm.

Wir haben es dann lange Zeit nur noch zum Autofahren oder als Zuggeschirr beim Inliner fahren benutzt, so richtig zufrieden stellend war es dann aber auch nicht. Eine Befragung unseres Tierarztes ergab, dass ein Geschirr, das wie ein Sattel aufliegt, den Hund in seiner natürlichen Bewegung sehr einschränkt und für lange Strecken damit nicht geeignet ist.

Vor allem wenn der Hund (so wie unserer auch) Probleme mit der Hüfte hat, ist so ein Geschirr eher kontraproduktiv. Ein Julius K9 Geschirr ist also nett anzuschauen, es ist relativ robust, aber nicht unbedingt zu empfehlen.

Das Safety Hundegeschirr Short Harness von Zero DC

zero-dc-von-hinten2Das zweite Geschirr, dass wir euch vorstellen, haben wir uns für das Mantrailing zugelegt. Es ist für jede Art des Zugsports, aber auch für das Autofahren und für Wanderungen geeignet. Bei diesem Geschirr ist schnell die andere Form zu erkennen: Der Gurt verläuft nicht horizontal auf der Brust, sondern vertikal – vorne ist es wie ein Ypsilon geformt.

Zudem ist der Brustgurt sehr breit, der Kehlkopf bleibt in jedem Fall frei. Auch dieses Geschirr hat Reflektorstreifen zur besseren Sicherheit, es wird an der Brust durch einen Gurt verschlossen.

Das Wichtigste aber: Die Schulterblätter werden bei diesem Geschirr absolut frei gelassen, der Hund kann sich natürlich bewegen und wird nicht gestört. Die Leine wird im Vergleich sehr weit hinten am Hund eingehakt und sorgt damit für eine gute Zugverteilung, beispielsweise beim Canicross oder wie bei uns, beim Mantrailing.

Vorteile des Safety Hundegeschirrs:

– Schnell angelegt durch 2 Verschlüsse
– Absolutes Leichtgewicht, schnell trocken, leichte Reinigung
– Perfekte Zugverteilung
– Alle Kanten sind rundgenäht, dadurch entstehen keine Druck- und Scheuerstellen
– Stabiler Ring
– Reflektorstreifen

Nachteile des Safety Hundegeschirrs:

– Passt nicht jedem Hund: Einstellmöglichkeit nur über den Bauchgurt
– Sehr begrenzte Farbauswahl (4 Farben stehen zur Verfügung)
– Nicht für Leinenführigkeitstraining geeignet, da der Ring zu weit hinten am Geschirr sitzt und so kein ausreichender Kontakt zum Hundeführer besteht

Bei diesem Geschirr sind die Nachteile fast zu vernachlässigen. Natürlich ist es sehr wichtig, dass dieses Geschirr auch zu 100 % passt. Moe stand zwischen zwei Größen, wir haben uns dann für das Größere entschieden. Das war in sofern richtig, als dass Moes Kopf vorne nun durchpasst, in der Einstellung des Bauchgurtes mussten wir aber wirklich auf die kleinste nur mögliche gehen. Das bedeutet also: Sollte Moe abnehmen, wird das Geschirr nicht mehr passen.

Da wir das Safety Hundegeschirr von Zero DC ausschließlich zum Mantrailing nutzen, ist es so in Ordnung. Wir würden es aber wohl nicht noch einmal kaufen, vor allem, wenn Moe abnehmen würde. Denn dann würde das Geschirr definitiv nicht mehr passen.

Front Range Harness Hundegeschirr von Ruffwear

Ruffwear Front Range Da unser Safety Hundegeschirr ausschließlich als Arbeitsgeschirr für das Mantrailing genutzt wird, brauchten wir noch ein zweites, dass zum Inliner fahren, Bikejöring und auch zum Wandern eingesetzt werden sollte.

Wie schon geschrieben, bin ich kein Freund davon, den Hund ständig umziehen zu müssen falls er wirklich einmal schwimmen gehen möchte. Auf unseren Touren soll er zwischendurch immer die Möglichkeit haben, sich abzukühlen, weshalb ein neues Geschirr auch schnell trocknen und sich nicht mit Wasser vollsaugen sollte.

Das Front Range Harness Hundegeschirr von Ruffwear ist sehr speziell. Es lässt sich insgesamt durch 4 Gurte einstellen und sollte damit wirklich für jeden Hund anpassbar sein. Der Brust- und Bauchbereich ist gepolstert, auch hier führt ein Brustgurt vertikal hoch und führt zu einem kleinen Sattel. Dieser lässt aber die Schulterblätter komplett frei und liegt, wenn das Geschirr richtig angepasst ist, genau dazwischen. Der Sattel ist wirklich nicht besonders groß und schränkt den Bewegungsablauf nicht ein.

Das Front Range Harness bietet zwei Möglichkeiten zur Leinenbefestigung, entweder klassisch am Rücken (wichtig, wenn es als Zuggeschirr genutzt wird) oder für die Schleppleine direkt an der Brust. Außerdem gibt es eine kleine Tasche im oberen Bereich des Geschirrs, wo eine Hundemarke oder ein Adresszettel deponiert werden kann.

Vorteile des Front Range Harness Hundegeschirrs:

– Durch 4 Einstellmöglichkeiten nahezu für jeden Hund passend
– Gepolsterter Bauch- und Brustbereich
– Kleiner Sattel: Der Schulterbereich bleibt frei
– Schnelle Trocknung, saugt sich nicht voll
– Gute Farbauswahl

Nachteile des Front Range Harness Hundegeschirrs:

– Die 2 Verschlüsse liegen relativ versteckt und lassen sich schwer öffnen
– Reflektoren sind zwar vorhanden, aber in meinen Augen zu klein

Auch mit diesen Nachteilen kann ich gut leben. Es wäre natürlich schön, wenn bei den Verschlüssen noch einmal nachgebessert würde. Aber da dieses Geschirr wunderbar passt und Moe sich nicht in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt fühlt, kann ich es absolut weiterempfehlen.

Fazit Hundegeschirr Test:

Es gibt bei einem Hundegeschirr nichts Schlimmeres als die falsche Passform und die Einschränkung des Hundes. Solltet ihr also auf der Suche sein, lasst euch gut beraten und lasst den Hund das Geschirr auf jeden Fall anprobieren! Geht bei einem Geschirr nicht zwingend nach der Optik, sondern danach, wofür ihr das Hundegeschirr nutzen wollt und welche Möglichkeiten es mitbringen soll.

Über Nicole Goetz

Moe & Me ist der Hundeblog von Nicole Goetz und ihrem Deutsch-Drahthaar Mischling Moe. Den Blog gibt es seit April 2010. Jede Woche erzählen die beiden ihren Lesern spannende Geschichten aus dem Hundealltag. Nicole und Moe sind immer auf der Suche nach tollen Produkten und tierischen Neuigkeiten, nehmen ihre Leser aber auch gerne mit auf ihre Abenteuer in der Welt.

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