Eine gesunde Verdauung ist nicht unwesentlich, wenn es um das Wohlbefinden deines Hundes geht. Ganz im Gegenteil: was in Magen und Darm geschieht, wirkt sich auf den gesamten Körper aus. Kommt es zur Verstopfung beim Hund, ist das dementsprechend besorgniserregend. Er kann Kot dann nicht mehr so absetzen, wie es notwendig wäre. Dies führt unter Umständen zu weiteren Symptomen.
Zunächst muss unterschieden werden, ob es sich um eine einmalige und vorübergehende oder um eine chronische Problematik handelt. Bei der Suche nach Ursachen und einer passenden Behandlung spielen Häufigkeit und Dauer der Verstopfung nämlich eine bedeutende Rolle.
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Ursachen einer Verstopfung
Dein Hund hat Verstopfung und du fragst dich, worauf dies zurückzuführen ist? Die Ursachen können sehr unterschiedlich sein, wobei das grundsätzliche Geschehen stets gleich bleibt: der Speisebrei (Chymus) im Darm deines Vierbeiners kann von der Muskulatur nicht ausreichend vorangeschoben werden. Durch stetigen Flüssigkeitsverlust wird er immer fester und weniger gleitfähig, wodurch die Verstopfung entsteht.
Auf die Verdauung beim Hund Einfluss nimmt bereits der Umgang mit alltäglichen Aufgaben wie Auslauf und Fütterung. Zu potenziellen Verursachern einer Verstopfung bei Hunden gehören daher:
- Fütterung von Knochen,
- Fütterung von Trockenfutter ohne ausreichende Flüssigkeitsaufnahme,
- zu wenige Ballaststoffe im Futter
- und Bewegungsmangel.
Das aber ist noch lange nicht alles. Auch verschluckte Gegenstände können den Darm blockieren und so für eine Verstopfung sorgen.
Dein Hund hat Probleme beim Kot absetzen, es liegt allerdings keine der oben genannten Ursachen vor? In diesem Fall kann es sein, dass eine körperlich-organische Erkrankung besteht, die nun zu Tage tritt. Dies sind mögliche Gründe:
- Beckenfrakturen
- Tumoren
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- anderweitige organische Verengungen des Enddarms
- Erkrankungen der Prostata
- Erkrankungen der Darmwand
- Stoffwechselstörungen
- neurologische Krankheiten
Anhand dieser Liste fällt auf, dass eine Verstopfung beim Hund nicht immer durch eine Selbstbehandlung zu Hause geregelt werden kann. Gerade alte und kranke Tiere sollten zügig zum Tierarzt gebracht werden, um die Ursache finden und beheben zu können. Im akuten Fall ist es stets empfehlenswert, den Tierarzt zu konsultieren, da hinter einer Verstopfung auch eine lebensgefährliche Magendrehung stecken kann.
Welpen sind noch sehr klein und entsprechend anfällig für Verdauungsbeschwerden. Achte deswegen genau darauf, ob sich Schwierigkeiten zeigen und gehe lieber einmal mehr zum Tierarzt, wenn es zu einer Verstopfung bei deinem Welpen kommt.
Von Experimenten mit Hausmitteln auf eigene Faust ist bei Welpen abzuraten. Hier kann es schnell passieren, dass sich durch die Gabe bestimmter Mittel ganz neue Probleme einstellen. Im schlimmsten Fall kommt es dadurch zu einer dauerhaften Schädigung des Darms oder gar zu einem Darmverschluss.
Bei sehr jungen Hunden könnte auch ein Wurmbefall die Ursache für fehlenden Kotabsatz sein. Die Entwurmung nach der Trennung von Mutter und Geschwistern solltest du aus diesem Grund nicht vergessen und deinen Tierarzt darauf ansprechen.
Symptome: So äußert sich eine Verstopfung bei Hunden
Natürlich löst eine Verstopfung beim Hund Symptome aus. Diese können je nach Schwere des Problems eher mild oder auch schwerwiegend ausfallen, weshalb du die Verdauung deines Vierbeiners stets sorgfältig im Blick behalten solltest.
Das erste Anzeichen für eine Verstopfung: der Hund kotet nicht, versucht es jedoch immer wieder erfolglos. Schon dieses Geschehen kann mit Schmerzen verbunden sein. Darüber hinaus können weitere Symptome wie
- das Absetzen kleiner, harter Kotkugeln
- das Ausscheiden von Schleim oder Blut
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit sowie Erbrechen
- Lethargie
- und Nervosität
auftreten. Ist bei deinem Hund kein Stuhlgang möglich, kommt es unter Umständen zu Schmerzen und einer Berührungsempfindlichkeit im Bauchbereich. Ein aufgeblähter Bauch beim Hund spricht ebenfalls für Verdauungsbeschwerden.
Es kann sein, dass sich im Falle einer Verstopfung ein spezielles Bild zeigt. Zunächst fällt auf: der Hund setzt keinen Kot ab. Im weiteren Verlauf aber kommt es dann zur Ausscheidung einer dünnflüssigen Masse.
Hierbei ist die Rede vom sogenannten Pseudodurchfall. Dieser besteht aus Schleim, der im Darm an den harten Kotteilen vorbeigepresst wird. Achte folglich bei Durchfall darauf, ob es sich nicht um diese Form handelt.
Nicht unwichtige Fragen in diesem Kontext sind zusätzlich: Wie oft sollte ein Hund Stuhlgang haben? Und muss ein Hund täglich Kot absetzen, um gesund zu bleiben?
Beide Fragestellungen lassen sich nicht so einfach beantworten, denn die Häufigkeit des Stuhlgangs hängt davon ab, was der Vierbeiner frisst, wie groß er ist, welcher Rasse er angehört und wie er allgemein gehalten wird. Als normal gilt es, wenn dein Hund zwischen ein- und dreimal täglich kotet.
Prinzipiell kann es aber auch sein, dass deine Fellnase seltener „muss“ und dennoch vollkommen beschwerdefrei ist. Gesunde Verdauung sollte deshalb stets im Gesamtkontext gesehen und nicht anhand einzelner Faktoren wie Häufigkeit gemessen werden.
Behandlung: Wie kann eine Verstopfung beim Hund gelöst werden?
Um eine Verstopfung beim Hund lösen zu können, muss zunächst nach der Ursache geforscht werden. Im Zweifelsfall nämlich könnte die Anwendung von Hausmitteln zu einer Verschlechterung der Symptomatik führen und mehr schaden als nützen. Halte daher zu Beginn Rücksprache mit deinem Tierarzt.
Wie löst man Verstopfung beim Hund, wenn eine Behandlung im häuslichen Rahmen nicht machbar ist? In diesem Fall muss dein Vierbeiner unbedingt in der Praxis vorstellig werden. In schwereren Fällen muss eine umfangreiche Diagnostik erfolgen. Ferner kann der Tierarzt gegen Verstopfung beim Hund eine Behandlung wählen, die sich im privaten Rahmen nicht realisieren lässt.
Zu den infrage kommenden Maßnahmen gehören dann
- Einläufe
- Flüssigkeitsinfusionen
- professionelle Darmmassagen
- und operative Eingriffe.
In leichteren Fällen und wenn eine behandlungsbedürftige Erkrankung ausgeschlossen wurde, kannst du gegen Verstopfung beim Hund Hausmittel ausprobieren. Dazu findest du nachfolgend weitere Tipps.
Hausmittel gegen Verstopfung
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, deinem Hund bei Verstopfung Hausmittel zu geben. Die grundsätzliche Frage dabei ist: was wirkt abführend bei Hunden? Milchprodukte beispielsweise sollen helfen, den Kotabsatz zu fördern. Dem Hund bei Verstopfung Joghurt oder ein wenig Milch unter das Futter zu mischen, kann bereits Erfolge erzielen.
Abgesehen von Milchprodukten können weitere natürliche Produkte wie
- Flohsamenschalen,
- Kleie,
- Leinsamen
- oder Lactulosepulver
die Verdauung beim Hund anregen. Gerade ballaststoffreiche Snacks und Hausmittel empfehlen sich, da diese die Peristaltik stimulieren und den Weitertransport des Stuhls fördern.
Ein weiteres natürliches Mittel ist Öl. Verschiedene Stimmen raten zur Gabe von paraffinölhaltigen Produkten. Hier solltest du jedoch sehr vorsichtig vorgehen, denn das Öl darf keinesfalls in die Lunge deines Hundes gelangen.
Natürliche Hilfs- und Abführmittel für Hunde
„Mein Hund hat Verstopfung. Was hilft?“ – diese Frage bekommen Tierärzte und Tierheilpraktiker nicht selten gestellt. Die beiden folgenden Produkte können als Verdauungsstärker oder Abführmittel beim Hund verwendet werden. Entscheidend bleibt aber: halte vorab Rücksprache mit dem Tierarzt deines Vertrauens.
AniForte® Heilmoor für Hunde
Im engeren Sinne ist Heilmoor kein natürliches Abführmittel für Hunde, sondern vielmehr eine Hilfe, um eine aus dem Takt geratene Verdauung wieder in den Griff zu bekommen. Enthalten sind in dem Naturprodukt von AniForte® Humin- und Fulvosäuren, die
- den Appetit anregen,
- die Kot-Konsistenz verbessern,
- die Darmschleimhaut schützen
- und die Aktivität des Verdauungssystems optimieren
sollen. Gewonnen wird das Heilmoor in Bayern.
Der Hersteller empfiehlt eine Dosierung in Abhängigkeit vom Körpergewicht des Hundes:
Körpergewicht | Dosierung (pro Tag) |
---|---|
< 10 kg | 2 Teelöffel |
10 – 20 kg | 3 Teelöffel |
20 – 30 kg | 4 Teelöffel |
>35kg | 5 Teelöffel |
Laut Kundenstimmen handelt es sich um ein angenehm verträgliches Produkt, das unter das Futter gemischt sehr gut akzeptiert wird und eine vorteilhafte Wirkung entfaltet. Nur wenige Hundehalter berichteten davon, dass ihre Vierbeiner das Moor nicht akzeptieren oder allergisch darauf reagierten.
Das AniForte® Heilmoor für Hunde ist als Packung mit 1.200 g erhältlich und kostet rund 17 €.
AniForte® Flohsamenschalen
Flohsamenschalen als natürliches Mittel gegen Verstopfung sind auch beim Menschen bekannt. In Kontakt mit Wasser quellen die Schalen sehr stark auf und können somit die Konsistenz und das Volumen des Darminhalts positiv beeinflussen.
So müssen die Schalen zunächst eine halbe Stunde in Wasser aufquellen. Für Hunde bis zehn Kilogramm empfiehlt der Hersteller ¼ Teelöffel pro Tag, für Hunde ab zehn Kilogramm einen halben Teelöffel.
Hundehalter, die die AniForte® Flohsamenschalen verwendet haben oder dauerhaft nutzen, sind zufrieden damit. Sie berichten zudem von einer vorteilhaften Wirkung, wenn es um Diäten bei übergewichtigen Haustieren geht.
Die Flohsamenschalen sind entweder als 1 kg oder als 3 kg Eimer erhältlich. Preislich liegen sie je nach Packungsgröße bei rund 20 € bzw. 25 €.
Vorbeugung: 5 Tipps, wie du die Verdauung deines Hundes unterstützen kannst
Dein Hund hat Verstopfung? Was ist zu tun, damit das nicht wieder passiert, sobald das Problem beseitigt wurde? Mit einigen einfachen Tipps kannst du deinem Vierbeiner zu einer besseren Verdauung verhelfen und erneuten Schwierigkeiten beim Kotabsatz vorbeugen:
- Ausreichend Bewegung
Deine Fellnase sollte viel spielen und toben dürfen. Regelmäßige Spaziergänge sind wichtig, denn Bewegung regt die Verdauung an. Gehe also täglich mehrmals mit deinem Liebling vor die Tür und sorge auch sonst dafür, dass nicht nur das Körbchen belagert wird.
- Artgerechte Ernährung
Dein Hund sollte Futter erhalten, das seiner Natur entspricht. Eine einseitige oder ungesunde Ernährung wirkt sich negativ auf die Verdauung aus. Bei Unsicherheiten hilft dein Tierarzt sicher gerne bei der Zusammenstellung eines geeigneten Speiseplanes.
- Gewichtskontrolle
Übergewichtige Hunde leiden häufiger an Verstopfung als ihre normalgewichtigen Artgenossen. Achte daher darauf, dass dein Vierbeiner nicht zu viel auf die Waage bringt.
- Flüssigkeitsaufnahme
Frisst dein Hund Trockenfutter, sollte ihm stets genügend Flüssigkeit zur Verfügung stehen. Eine Schale mit frischem Wasser gehört in jeden Hundehaushalt.
- Stressmanagement
Es gibt Hunde, deren Verdauung stark auf Stress reagiert. Trifft dies bei deinem Vierbeiner zu, solltest du bewusst dafür sorgen die Belastung zu senken. Gerade im akuten Fall, wenn bereits eine Verstopfung vorliegt, ist zusätzlicher Druck kontraproduktiv. Mit behutsamen Bauchmassagen, Streicheleinheiten und geruhsamem Spazierengehen hat sich schon so mancher Hundedarm wieder beruhigt.