Sie sind niedlich, intelligent und sehr anhänglich. Ratten eignen sich für jeden als Haustier, der sich gerne mit seinen Tieren beschäftigt. Wer nur einen Nager zum Anschauen sucht, wird jedoch mit diesen possierlichen Vierbeinern nicht glücklich. Die Haltung von Farbratten, den zahmen Verwandten der Wanderratten, ist aufwändig und zeitintensiv. Dann jedoch werden die Zwerge zu echten Freunden.
Abwechslung im Nagerheim
Zunächst ist die richtige Unterbringung wichtig. Ein kleiner Käfig ohne Abwechslung ist zur Rattenhaltung vollkommen ungeeignet. Diese Nager sind sehr soziale Tiere und sollten niemals alleine leben. Mindestens zwei, besser sogar drei bis sechs Ratten als Gruppe sind ideal – benötigen allerdings entsprechend viel Platz. Das Nagerheim muss mindestens eine Grundfläche von 80 cm x 80 cm aufweisen und sich über mehrere Etagen erstrecken.
Am liebsten wäre den intelligenten Tierchen ein großer Abenteuerspielplatz, denn nichts ist schlimmer für sie als Langeweile. Darum ist der Fantasie bei der Inneneinrichtung des Wohnraums keine Grenze gesetzt. Wurzeln, Röhren und Häuschen dienen als Rückzugsmöglichkeit und Versteck. Außerdem dürfen Klettereinheiten nicht fehlen. Eine Schale mit Sand zum Buddeln, Papierschnitzel, Stroh und Heu bieten weitere Beschäftigungsmöglichkeiten.
Die Einstreu besteht aus Hobelspänen. Da Ratten es reinlich mögen und ihr Urin sehr streng riecht, sollte der Käfig zweimal wöchentlich grundgesäubert werden – die Toilettenecke muss täglich geleert werden.
Bei der Wahl des richtigen Standortes für das Zuhause der Tiere ist zu beachten, dass Ratten weder Zugluft noch größere Kälte oder direkte Sonneneinstrahlung vertragen. Wer nachts als Zweibeiner seinen Schlaf genießen möchte, sollte seine tierischen Freunde nicht im eigenen Schlafzimmer unterbringen – denn diese lieben es, zu später Stunde wild Nachlaufen zu spielen.
Richtige Haltung = glückliche Ratte
Auch das schönste Rattenheim ersetzt nicht den täglichen Freilauf, den die Nager brauchen, um genügend ausgelastet zu sein. Dabei muss das Zimmer allerdings rattensicher gemacht werden: Kabel, Möbel und Pflanzen knabbern die Tiere gerne an, was nicht nur Schäden in der Wohnung verursacht, sondern auch giftig ist.
Je mehr man sich mit den Tieren beschäftigt, desto zutraulicher sind sie. Besonders für Kinder werden Farbratten mit ihrem ausgeprägten Sozialverhalten schnell enge Freunde. Sie sind weit neugieriger und menschenbezogener als beispielsweise Meerschweinchen oder Hamster.
Ratten lieben es, auf der Schulter getragen zu werden und von dort oben die Gegend zu beobachten. Die Gruppenhaltung macht die Nager zwar etwas weniger anhänglich, verschmust und liebebedürftig sind sie aber immer noch.
Vielfältige Menüwünsche
Ratten sind in der Regel Allesfresser, ernähren sich jedoch überwiegend vegetarisch. Als Basis dient Nagetierfutter bestehend aus Körnern, Nüssen und Flocken, dem wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente beigesetzt sind. Dabei ist fast jedes Nagetiertrockenfutter, vom Zwergkaninchen bis zum Meerschweinchen geeignet. Es wäre auch möglich verschiedene zu kaufen und diese zu mischen.
Es gibt zahlreiche Futtermischungen, die sich sehr gut für die Tiere eignen. Wer auf Nummer sicher gehen will, dass das Futter genau auf die Bedürfnisse der Tiere abgestimmt ist, kann auch auf spezielles Rattenfutter zurückgreifen. Natürlich müssen die Tiere stets Zugang zu frischem Trinkwasser haben.
Dazu steht täglich frisches Obst und Gemüse auf dem Speiseplan. Ratten mögen Tomaten, Äpfel, Birnen, Bananen, Gurken, frischen Löwenzahn und Salat. Tabu sind Zitrusfrüchte, welkes Grünzeug und Kohl. Außerdem gehören Proteine zur ausgewogenen Ernährung der Tiere. Diese können in Form von gekochten Eiern, Quark, Joghurt oder auch Mehlwürmern gefüttert werden.
So sieht eine gesunde Ratte aus
Ratten werden durchschnittlich nur etwa zwei bis drei Jahre alt, wobei ein dreijähriges Tier schon ein wahrer Methusalem ist.
Gesunde Tiere sind wohlgenährt, haben einen birnenförmigen Körper, glänzendes Fell und klare Augen. Sie haben Appetit und sind aktiv. Schon bei der Anschaffung sollte man auf diese Merkmale achten. Besonders der Glanz des Fells ist ein starker Indikator dafür, ob es dem Tier gut geht.
Anzeichen von Krankheit sind verklebte Augen, Nasenausfluss und Schrammen – diese deuten auf Parasiten hin. Auch lustlose, häufig schlafende Tiere sollten im Auge behalten und gegebenenfalls tierärztlich vorgestellt werden.