So gut wie jeder Hunde- oder Katzenbesitzer kennt das Problem von lästigen Tierhaaren. Auch wenn man sein Haustier liebt und die gemeinsame Zeit genießt – die fliegenden Haare auf Möbeln, dem Boden und auf der Kleidung gehören zum weniger schönen Teil des Zusammenlebens.
Wir geben einige wertvolle Hintergrundinformationen und hilfreiche Tipps, die den Umgang mit Tierhaaren leichter machen.
Ein haariges Thema, das fast jeden Haustierhalter betrifft
Das Problem von Tierhaaren im Haushalt kennen mehr als 44 Prozent aller Deutschen. Nach einer Erhebung des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. über die Population von Haustieren in Deutschland im Jahr 2016 sind vor allem die haarigen Freunde auf den vorderen Plätzen. Katzen liegen demnach auf Platz eins mit 22 Prozent und rund 13,4 Millionen Katzen. Auf dem zweiten Platz sind Hunde mit 17 Prozent und 8,6 Millionen.
Dass gerade die Felltiere bei Menschen besonders beliebt sind, hat eben viel mit ihrer flauschigen Oberfläche zu tun. Das Fell seines geliebten Haustieres zu streicheln und zu berühren, löst wohlige Gefühle aus. Kaum ein Katzenbesitzer kann sich dem wohlig-warmen Kuschelverhalten seines Vierbeiners entziehen. Vielleicht tut es gerade das seidig-weiche Katzenfell den Menschen besonders an? Ob Katze oder Hund: Durch das Fell des tierischen Freundes fühlen wir uns unserer eigenen tierischen Natur etwas näher.
Warum haaren unsere Haustiere?
Genau wie wir Menschen verlieren auch unsere tierischen Freunde Haare und das jeden Tag. Da Hunde und Katzen die bei Deutschen beliebtesten Haustiere sind, kennen viele Tierbesitzer dieses Problem nur zu gut. Bei Katzen und Hunden wirkt der gleiche Jahreszyklus: Zweimal im Jahr wird das Fell verstärkt abgeworfen, um sich der Jahreszeit anzupassen. Das passiert bei beiden Tieren im Frühling und im Herbst.
Sobald Hunde oder Katzen im Haushalt leben, bleiben ihre Haare an textilen Oberflächen hängen. Gerade auf kuscheligen Unterlagen oder Decken sammeln sich Fellhaare. Je öfter die Umgebung einer Reinigung unterzogen wird, umso weniger Haare fliegen herum oder haften zusätzlich auf der Kleidung. Die naheliegenste Lösung für dieses Problem sind Staubsauger. Ausgerüstet mit verschiedenen Düsenaufsätzen schaffen sie es auf Hartböden ebenso wie auf textilen Untergründen nicht nur Staub zu entfernen, sondern auch Tierhaare mit aufzunehmen. Es gibt spezielle Staubsaugeraufsätze für Tierhaare, mit denen sich wenig schreckhafte Hunde sogar absaugen lassen.
Katzenhaare
Wenn eine Katze zum Jahreszeitenwechseln ihr Fell wechselt, verliert sie ganze 12 bis 24 Prozent ihres gesamten Körpergewichtes. Im Frühling, wenn es wärmer und sonniger wird, verliert sie so ihr wärmeres Winterfell. Das leichtere Sommerfell schützt sie stattdessen vor der Hitze und der UV-Strahlung der Sommersonne. Im Herbst dagegen fällt das dünnere Sommerkleid, um für ein plüschigeres Winterfell Platz zu machen. Seine isolierende Unterwolle schützt besser vor der Kälte.
Dieser zyklische Haarwechsel ist vor allem bei Freigängern zu beobachten. Gesteuert wird der Fellwechsel durch Temperatur und Tageslichtdauer. Bei reinen Hauskatzen gibt es diese extremen Temperaturunterschiede nicht, deswegen und durch die vielen künstlichen Lichtquellen können sie ganzjährig haaren.
- Regelmäßiges Bürsten ist nicht nur bei Langhaarkatzen empfehlenswert. Auch bei kurzhaarigen Katzen wirkt das Striegeln erleichternd. Zur Zeit des Fellwechsels sollte täglich gebürstet werden. Darüber hinaus fördert das Bürsten die Durchblutung der Haut und etwas weniger Haare gelangen in den Magen der Katze.
- Ölzugaben für das Fell. Eine kleine Zugabe ins Essen gemischt stellt gerade während des Fellwechsels eine kleine Hilfestellung für die Katze dar. Da eine Katze sich ohnehin mehrmals am Tag über das eigene Fell leckt und streicht, wird durch die Beigabe des Öls das Ausscheiden von verschluckten Haaren erleichtert. Etwas hochwertiges Leinöl sorgt darüber hinaus für die Versorgung mit ungesättigten Fettsäuren.
Hundehaare
Auch bei Hunden ist zweimal im Jahr ein verstärktes Haarelassen angesagt. Bis zu sieben Wochen dauert ein solcher Fellwechsel bei einem Hund und wird ebenfalls angetrieben durch die Veränderung von Licht und Temperatur. Für die Hunde gilt dies verstärkt und nur zu diesen Zeiten, denn sie sind in der Regel draußen viel unterwegs.
- Hundebürsten können Abhilfe schaffen. Regelmäßig angewendet, helfen sie nicht nur Haare zu sammeln, sondern sind auch eine angenehmen Pflege des Fells und eine liebevolle Zuwendung. Verschiedene Fellbürsten für Kurzhaar- und Langhaarhunde stehen zur Auswahl.
- Hundedecken: Bleibt der Hund vornehmlich auf seinen zugewiesenen Plätzen, verteilen sich die Haare hauptsächlich dort. Das wirkt dem ungehemmten Verteilen in der Wohnung entgegen.
- Verschiedene Reinigungshilfen. Von Gummibesen über Klebebänder bis hin zu Staubwischern – auf glatten Böden gibt es etliche Tricks und Kniffe, die helfen, die Haare zu entfernen. Hier hilft oft nur das Ausprobieren.
Tierhaarallergiker und Tierfreund
Für eine bestimmte Gruppe von Menschen bedeuten die haarigen Hinterlassenschaften von Hunden und Katzen nicht nur ein ästhetisches oder Sauberkeitsproblem. Sie haben eine Allergie gegen Tierhaare entwickelt. In Deutschland gibt es nach einer aktuellen Studie rund zehn Prozent Tierhaarallergiker. Die Allergie wird vor allem durch Katzenhaare ausgelöst. Die allergenen Stoffe sind dabei die Körperflüssigkeiten, die beim Lecken auf den Haaren kleben bleiben.
Die meisten der Tierhaarallergiker verzichten auf das Halten eines Haustieres. Ist der Wunsch nach einem felligen Begleiter jedoch sehr groß, kommen bestimmte Rassen besser in Frage als andere. Manche kurzhaarigen Hunderassen wie Yorkshire Terrier oder Pudel gelten als besonders allergikerfreundlich. Bei Katzen wird es schwieriger, da ihre Haare feiner sind und schwieriger zu entfernen. Eine Immunisierung eines Tierhaarallergikers kann hier manchmal helfen.
Kuriose Zweitverwertung aus Katzenhaaren
Gerade bei Langhaarkatzen entsteht so über das ganze Jahr eine reiche Quelle an flauschigen Wollbündeln. Dieses alltägliche Problem machen sich manche Katzenbesitzer zu eigen und sammeln diese Katzenhaare, um Wolle daraus zu machen. Warum nicht mal eine Mütze aus Katzenhaaren?
Die Kölnerin Claudia Schäfer striegelt ihre Kater regelmäßig – nicht nur, um die lästigen Haare aus ihrer Wohnung fernzuhalten, sondern um daraus Katzenwolle zu spinnen. Die verfilzten Haarbüschel aus der Metallbürste laufen über ihr Spinnrad, werden eventuell eingefärbt und dann verstrickt. Die einfallsreiche Katzenliebhaberin schwört auf die wohltuende Wirkung der Katzenhaare bei Arthritis und Rheuma und hat mit ihrer Idee schon viele Freunde gemacht und Abnehmer gefunden. Über den Nachschub braucht sich die Kölnerin keine Sorgen zu machen.
Ein Kommentar
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